GUTSHAUS BEHRENSHAGEN
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Geschichte

Das Rittergut Behrenshagen

Behrenshagen   wurde   1289   erstmals   urkundlich   erwähnt   und   befand   sich   im Besitz des ritterlichen Adelsgeschlechtses derer von Mörder. Im   Jahre   1702   starb   die   Daskower   Linie   der   Familie   von   Mörder   aus.   Das   Gut Daskow,   zu   dem   auch   das   Rittergut   Behrenshagen   einst   zählte,   ging   somit   an die Mützkower Familie von Mörder. Dieser Zweig starb 1730 aus. Das   Gut   fiel   nach   Erbstreitgkeiten   zwischen   den   Erben   von   Bülow   und   von Plüschow   1755   an   die   Familie   von   Kahlden   und   um   1779   schließlich   an   die Familie von Lilienanker.   1842    erwarb    Karl    Wilhelm    von    Stumpfeldt    aufgrund    einer    Erbschaft    die Daskower   Güter   und   verpflichtete   sich   gegenüber   seiner   kinderlosen   Erbtante, fortan    den    Namen    von    Stumpfeldt-Lilienanker    zu    führen.    Die    Familie    von Stumpfeldt-Lilienanker war auch Patron der Kirche zu Pantlitz.   Das   Gutshaus   Behrenshagen   wurde   bis   zum   Bau   des   neuen   Hauses   in   Daskow, im    Jahre    1908,    von    der    Familie    von    Stumpfeldt-Lilienanker    als    Hauptsitz genutzt.   Die   Bezeichnung   als   Herrenhaus   wäre   durchaus   angemessener,   da   es sich    hierbei    um    das    Wohnhaus    des    Gutsherren        handelte,    das    in    enger Verbindung mit der Wirtschaftsanlage des Gutshofes stand. Der   ältere   Teil   des   Gutshauses   Behrenshagen   wurde   vermutlich   um1850   von Karl    Wilhelm    von    Stumpfeldt-Lilienanker    erweitert    und    aufgestockt.    Der eigenwillige    Baustil    ist    auf    finanzielle    Engpässe    zurück    zu    führen.    Der ursprüngliche   Bau-   ein   Fachwerkbau   mit   Gauben   -   wurde   lediglich   auf   der linken   Seite   aufgestockt   und   erhielt   an   der   Süd-West-Seite   den   imposanten Neorenaissance-Giebel.     Seitdem     wird     das     äußere     Erscheinungsbild     des Gutshauses   Behrenshagen   von   zwei   unterschiedlichen   Baukörpern   geprägt.   Der Höhenunterschied   wurde   nicht   mehr   verändert.   Der   jüngere   Teil   des   Hauses wurde um 1960 abgerissen und als Kultursaal der damaligen LPG errichtet. Der   Gutshof   Behrenshagen   war   bis   zur   Zwangsenteigung   1945   im   Besitz   der Familie   von   Stumpfeldt-Lilienanker   und   an   die   Familie   Büchsel   verpachtet.   Bis   in das   20.   Jahrhundert   bildeten   Gutsanlagen   einen   bedeutenden   Wirtschafts-   und Kulturfaktor   des   Landes.   Die   Bildung   von   Neubauernhöfen   und   die   Parzellierung von   Gutsland   führten   nach   dem   2.   Weltkrieg   zu   einem   erneuten   Wandel   in   der Siedlungsstruktur.    Von    den    gesellschaftlichen,    wirtschaftlichen    und    sozialen Veränderungen   waren   auch   die   alten   Guts-   und   Herrenhäuser   mit   ihren   Park- und   Gartenanlagen   stark   betroffen.   Häufig   wurden   sie   an   Neusiedler   aufgeteilt, land-   und   forstwirtschaftlich   genutzt   oder   in   Gartenland   umgewandelt.   Nach Beendigung   des   2.   Weltkrieges   bewohnten   9   Flüchtlingsfamilien   das   Gutshaus Behrenshagen.   Die   Familien   waren   mit   2   bis   6   Personen   in   einem   Zimmer   oder einer   Kammer   untergebracht.   Das   Haus   war   für   derartig   viele   Menschen   nicht ausgestattet,   es   fehlte   an   Küchen   und   Toiletten.   So   wurden   in   der   Parkanlage diverse   Schuppen   errichtet.   Für   die   Bewohner   des   Gutshauses   wurden   direkt im Park Gärten geschaffen. Bis   in   die   80-ziger   Jahre   wurden   Gärten   und   Schuppen   von   den   einzelnen Mietern   genutzt   und   waren   bis   zu   unserer   Ankunft   sich   selbst   überlassen.   Der Teil   der   Parkanlage,   welcher   nicht   "urbar"   gemacht   werden   konnte,   wurde   als illegale   Mülldeponie   bis   zu   unserem   Kauf   genutzt.   Angesichts   der   ab   1945 deklarierten   Ziele   zur   Zerschlagung   der   gutsherrschaftlichen   Strukturen   und   der auch   nach   der   politischen   Wende   1989   weiterhin   anhaltenden   Bedrohung   der Gutshäuser    durch    Verfall,    Abriss    und    zweckentfremdete    Nutzung    ist    es erstaunlich,     dass     sich     die     historische     Kulturlandschaft     in     Mecklenburg- Vorpommern   dennoch   in   ihrer   Ausprägung   aus   der   Zeit   vor   dem   2.   Weltkrieg   so umfassend    erhalten    hat.    Bis    in    das    19.    Jahrhundert    führte    der    hansische Botenkurs   durch   Behrenshagen.   In   Behrenshagen-Sandberg   befand   sich   die wichtigste Pferdewechselstation zwischen Damgarten und Stralsund.
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